Inhalt des Dokuments
Nachruf auf Prof. Klaus Knothe
Montag, 26. April 2021
„Habemus Doktor“ war ein üblicher Ausruf von Klaus Knothe nach einer von ihm geleiteten erfolgreichen Wissenschaftlichen Aussprache. Wollte er seine Assistent*innen sprechen, so rief er schon von weitem auf dem Flur laut ihren oder seinen Namen, immer mit Titel, Vor- und Zunamen. Auch die Wahrung des Genitivs wurde häufig mitten im Gespräch angemahnt. Prüfungsfragen überlegte er sich am liebsten morgens unter der Dusche. Und während seiner Sommerurlaube mit seiner Familie entdeckte er seine Leidenschaft für das Malen. So unkonventionell er häufig im persönlichen Umgang war, so ernsthaft und engagiert war er in wissenschaftlichen und politischen Dingen. Klaus Knothe veröffentlichte über 260 wissenschaftliche Arbeiten, überwiegend zu eisenbahntechnischen Problemstellungen, seiner großen Leidenschaft während seiner aktiven Zeit als Universitätsprofessor an der TU Berlin im Zeitraum 1969 bis 2002. Zu seinem 75. Geburtstag wurde das wissenschaftliche Schaffen von Klaus Knothe in der Zeitschrift „Stahlbau“ gewürdigt. Zunächst in der Fakultät für Maschinenbau, dann im Fachbereich Verkehrswesen und Angewandte Mechanik bot Klaus Knothe Veranstaltungen in den Gebieten Methoden der finiten Elemente, Flächentragwerke, Schwingungsberechnung elastischer Kontinua und Schienenfahrzeugdynamik an. Nach der Emeritierung von Prof. Giencke, dem er 1963 von der TH Darmstadt an die TU Berlin als Assistent für Mechanik und Konstruktionsberechnung nach Berlin folgte, übernahm er auch die Lehrveranstaltung Konstruktionsberechnung. Er ist Mitautor der Bücher „Einführung in die Methoden der finiten Elemente“, „Strukturdynamik“ und „Schienenfahrzeugdynamik“ – prägende Werke in ihren jeweiligen Fachgebieten. Klaus Knothe begann schon in seiner Zeit als Hochschullehrer, sehr aktiv wissenschaftliche Artikel zu sammeln und zu archivieren und befasste sich bereits vor seinem Ruhestand immer mehr mit wissenschafts- und technikhistorischen Fragen. In den letzten Jahren beschäftigte er sich zudem mit historischen Vorgängen im hochfränkischen Raum, seiner zweiten Heimat, wie er häufig gerne sagte. Mit Leidenschaft, Engagement, Ernsthaftigkeit, Liebe zum Detail, aber vor allem viel Freude hat Klaus Knothe während und nach seiner Zeit als Professor an der TU Berlin gearbeitet. Klaus Knothe verstarb am 08.04.2021 im Alter von 84 Jahren.
Prof. Klaus Knothe war maßgeblich an der Gründung des Instituts für Luft- und Raumfahrt im Jahr 1972 und dessen weiteren Entwicklung beteiligt.
Steffen Müller und Robert Liebich
Feierliche Einweihung des LASER am 29.03.2019
Programm:
Moderation
Prof. Dr.-Ing. Andreas Bardenhagen
Fachgebietsleiter Luftfahrzeugbau und Leichtbau
Projektleiter LASER